Giannutri, die kleine Halbmondinsel

Sie ist der römischen Diana geweiht, der Herrin des Nachtgestirns und der wilden Tiere, reich an Wäldern, Wacholder und Möwen.

Die Griechen nannten sie „Artemisia“, die Römer „Dianium“, zu Ehren der Mondgöttin Diana, denn die Insel erinnert an die Form eines Mondsichels , wie das Diadem der Diana. Giannutri ist klein, ursprünglich kalkartig und mit zackenförmigen Klippen und voll zahlreicher Grotten, die gerade eben aus dem Wasser auftauchen. Ihre Küsten führen steil in die Meerestiefe: senkrechte Schaufenster für Taucher, die Liebhaber des Meeres mit seinem Ökosystem aus Schwämmen, Korallen und farbigen und schwankenden Hornkorallen. Taucht doch einfach mit dem erfahrenen Tauchlehrer Werner Nehls in diese einzigartige Korallenlandschaft ein.

Aus der Ferne wirkt die Insel unscharf auf eine Anhöhe zwischen Himmel und Meer gehoben. Ein flaches Gebiet, faltig wie der Kamm eines Hahns, bedingt durch ihre vier Hügel, die die 80 Meter Höhe nicht überragen. Ihre  Fläche beträgt 2,6 km² und sie ist durch den Nationalpark des Toskanischen Archipels und der Region Toskana (eine der bedeutendsten Kulturlandschaften Italiens) geschützt. Außerdem gehört sie zur Gemeinde der Insel Giglio.

Und die Anreise? Ihr müsst einfach auf eine der Fähren, die vom Hafen Santo Stefano, in der Gemeinde Monte Argentario, abreisen steigen und keine Sorge: der Ausflug und das Panorama dieses meridionalen Gebietes der toskanischen Inselgruppen wird ein Genuss sein. Ihr werdet überrascht von der Insel Giglio zu eurer Rechten und der Insel Elba- die Königen- im Hintergrund in Richtung Norden. Zu guter Letzt werdet ihr vor euch die Insel Giannutri erblicken, klein und graziös. Und manchmal könnt ihr sogar Richtung Osten die Insel Montecristo entdecken.

Eine Insel voller kleiner Buchten und einer reichen Tierwelt. Zahlreiche Vogelarten bauen ihr Nest hier: an den felsigen Küsten, durchsetzt von Wacholder und Wäldern oder aber auf den Ausläufern der Hügel. Nichtsdestoweniger hat die Insel auch zwei Landeplätze für diejenigen, die keine eigenen Flügel besitzen: der erste ist die Cala Spalmatoio im Osten, wo euch ein kleines Örtchen, ein Marktplätzchen und ein einziges Restaurant in Empfang nehmen. Der andere ist im Westen, die Cala Maestra, berühmt für ihre Villa Domizia, im II. Jahrhundert n.Chr. erbaut von Gens Domitia Enobardo (Nero zugehörig).

Die römische Villa, Zeuge einer antiken Vergangenheit. In der Villa Domizia verweisen einige Säulen mit korinthischem Kapitell auf ein Ambiente von Raffinesse und Reichtum. Berühmt sind die Mosaikfußböden: auf eben einen dieser Böden werden „Giasone und der Minotauro“ in einem Kampf im Innern des Labyrinthes dargestellt (in Grosseto aufbewahrt).

Der Besuch. Eine unbefestigte Straße verbindet die beiden Anlegeplätze: wir empfehlen, sie abzufahren und euch einhüllen zu lassen von der unberührten Atmosphäre der Insel. Verschiedene Pfade sind mit einer Begleitperson (Guida Ambientale) begehbar. Und vergesst nicht den südlichsten Punkt zu besichtigen, dort wo in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Leuchtturm Capel Rosso erbaut wurde.